Visualisierung von abstrakten Typen

     
 

Problematik des Typusbegriffs

In diesem Kapitel geht es nicht um Diagramme, die ohnehin immer mit abstrakten Elementen (Säulen, Pfeilen verschiedener Dicke, Kreissegmenten, Tabellen, Verzweigungsstrukturen usw.) arbeiten, sondern um mimetische Visualisierungen.

Im Zentrum steht ein Objekttyp: das abstrakte Konstrukt. (Ob der Typus erkenntnistheoretisch als mentales Konstrukt oder als ontologische Größe aufzufassen sei, führt in die Problematik, die im mittelalterlichen Universalienstreit diskutiert wurde.)

Wortfeld:

Typus – Prototyp – Schema – Exemplar – Ur-Gestalt – Charakter – Grundmuster – Generalisierung – Prinzip – Bauplan – basic pattern – universell – generell –

konkret – kontingent – einmalig – individuell – spezifisch – singulär –

Lassen sich (und wie?) unterscheiden:

  • Durchschnitts-Typus
  • Ideal-Typus
  • Normal-Typus
  • ursprünglicher Typus ?

(O) Objektbereiche, wo Visualisierungen oft vorkommen

  • Alltagssprachliche Oberbegriffe (Möbel, Ungeziefer) in Bildwörterbüchern
  • Biologie: Baupläne; Arten und taxonomisch höhere Einheiten
  • Kunstwissenschaft: stilgeschichtliche Epochen (die Renaissance, die gotische Kathedrale, das basilikale Schema usw.)
  • Anthropologie/Psychologie: Menschentypen
  • Technik

     Andere Bereiche (ohne Visualisierungen):

  • Klassisch geworden sind die Überlegungen von Max Weber zum »Komponieren« von sozial-oekonomischen Typen wie Kapitalismus.
  • In der Literaturwissenschaft werden Idealtypen für Stile oder Gattungen gebraucht: das Groteske; die Novelle.
  • Im Recht: Als »Subsumtion« bezeichnet die Rechtswissenschaft (Engisch, 1956, S. 54ff.) die Einordnung eines realen ›Sachverhaltes‹ in die Klasse der durch den ›Tatbestand‹ bezeichneten Fälle. Der Tatbestand ist die durch die Auslegung konkretisierte Gestalt der abstrakten codifizierten Norm; der Sachverhalt ist die unter dem Aspekt dessen, was rechtlich bedeutsam ist, gedeutete Vorstellung des faktischen Geschehens.

Erkenntnismäßiges Vorgehen zur Konstruktion eines Typs

  • Abs-trahieren heißt ›absehen von‹ bestimmten Eigenschaften; es lässt definierte Aspekte zurücktreten, betont bestimmte.

  • Eigenschaften erkennen, die bei allen Exemplaren zwingend vorhanden sein müssen, und diese herausstreichen
  • alternative Eigenschaften (z.B. Geschlechtsdimorphismus bei Tieren) anmerken
  • fakultative Eigenschaften (z.B. die Fleckung des Fells bei Meerschweinchen) anmerken
  • störende Eigenschaften (z.B. überzählige Milchdrüsen) ausblenden

(T) Techniken der Visualisierung

  • Schnittmenge
  • Vereinigungsmenge
  • Durchschnittsbildung
  • Familienähnlichkeit
  • mechanische Bildung eines Durchschnitts (vgl. Galton)
  • typischen Fall zeigen
  • Metonymie
  • Stammbaum im Sinne des Zurückführens auf eine allen gemeinsame Wurzel

(F) Funktionen der Typenbildung (auch abgesehen von Visualisierungen)

  • Hinter der Fülle der Erscheinungen wird das Wesentliche, der Urgrund gesucht (Plato, Symposion 211C ff.)
  • Biologie: Für Linné (und andere) zeigt die Systematik den göttlichen Bauplan in der Schöpfung
  • Evtl. auch heuristische Funktion: Beim Herausdestillieren des Typus muss der Forscher vieles bedenken. Wenn man die Zugehörigkeit zu einem Typus kennt, kann man andere Eigenschaften vermuten.
  • Vergnügen, Ordnung zu haben, die Mannigfaltigkeit der Erscheinungen in den Griff zu bekommen. :-)

––––––––––

Das Kapitel berührt sich mit folgenden

Pictogramme;

Modelle sind ebenfalls Vereinfachungen, indessen auf einer anderen epistemologischen Ebene, nämlich vor der Visualisierung.

• Stilisierung als graphische Visualisierungstechnik zur Erbringung bestimmter Funktionen (siehe dazu das Unter-Kapitel zur graphischen Realisation)

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Prototypisches in der Sprache

Wörter wie Vogel, Baum, Wald, Holz benennen einen Prototyp. Noch abstraktere Abstrakta sind etwa: Vieh, Obst, Möbel, Gebirge, Bücherei

Robert Musil: Die Frage, wie es kommt, daß so ganz Verschiedenes mit dem einen Wort ›Liebe‹ bezeichnet wird, hat die gleiche Antwort wie die Frage, warum wir unbedenklich von Eß-, Mist-, Ast-, Gewehr-, Weg- und anderen Gabeln reden! Allen diesen Gabeleindrücken liegt ein gemeinsames ›Gabeligsein‹ zugrunde; aber es steckt nicht als gemeinsamer Kern in ihnen, […]. Denn sie brauchen nicht einmal untereinander alle ähnlich zu sein, es genügt schon, wenn eins das andere gibt, wenn man von einem zum anderen kommt, wenn nur Nachbarglieder einander ähnlich sind; entferntere sind es dann durch ihre Vermittlung. Ja, auch das, was die Ähnlichkeit ausmacht, das die Nachbarn Verbindende, kann in einer solchen Kette wechseln; […]. »Der Mann ohne Eigenschaften«, II. Teil, Kap. 74 (hg. Adolf Frisé 1952)

Ludwig Wittgenstein, »Philosophische Untersuchungen« (erste Publikation 1953), § 71: Ist das unscharfe [Bild] nicht oft gerade das, was wir brauchen?

In der Linguistik beschäftigt sich die Prototypen-Semantik mit diesem Phänomen:

> https://de.wikipedia.org/wiki/Prototypensemantik

Aufsatz von Olaf Bärenfänger (2002) >https://bop.unibe.ch/linguistik-online/article/view/890/1550

Jean Aitchison, Words in the Mind, An Introduction to the Mental Lexicon, Oxford 1987 (und Neuauflagen) hat das unter dem Titel »Birdiness-rankings« am Beispiel des engl. Worts bird schön dargestellt. Das Bild findet man hier {letzter Zugriff im Nov. 2018; © beim Verlag}.

In der Mitte steht der Prototyp eines Vogels (im englischen Sprachraum robin = das Rotkehlchen); in konzentrischen Kreisen nach außen sind es immer weniger ›vogelhafte‹ Vögel: Fasan, Papagei, Tukan, Eule – dann Pinguin, Strauß.

So könnte man auch ein ›fishiness-ranking‹ erstellen; hier zuäußerst Aal, Seepferdchen, Flunder u.a.:

Bilder aus Heinrich Rebau’s Volks-Naturgeschichte. Eine gemeinfassliche und ausführliche Beschreibung aller drei Reiche der Natur. Vierte Auflage mit 523 Abbildungen auf 48 colorirten Tafeln. Neu bearbeitet von Traugott Bromme. Stuttgart: Hoffmann’sche Verlags-Buchhandlung 1857.

Die konzeptionelle — und dann sprachlich realisierte — Typisierungsleistung ist enorm. Ein anderthalbjähriger Junge bezeichnet konsequent diese drei Dinge als Giggo (hergeleitet von schweizerdeutsch Schildchrott = Schildkröte; das war das erste Ding, das er so benannte):

Bei der Beobachtung kleiner Kinder fragt man sich gelegentlich, ob die Konzepte abstrakter Typen auf induktivem Weg entwickelt werden, oder ob sie nicht vielmehr primär sind und die ›realistischeren‹ Konzepte allmählich auf deduktivem Weg gewonnen werden.

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Techniken zur Visualisierung eines Typus I: Bildvielheit + logische Operation

Hyperonym-Bild: Unterschiedliche Ausprägungen einer Gattung, aus denen definierende Merkmale ersichtlich sind, werden dargestellt. Der Betrachter muss das Gemeinsame herausdestillieren.

Linguistisch: Stuhl ist ein Hyponym von Möbel. — Möbel ist das Hyperonym von Tisch, Stuhl, Kasten, Büchergestell usw.

Der Typus wird durch Weglassen von Unterschieden und Herausstreichen von Ähnlichkeiten gebildet.

Mengentheoretisch: Schnittmenge.

Möbel (Kleinmöbel) Brockhaus-Bildwörterbuch deutsch-französisch von Ernst Pfohl, 30., neubearbeitete und erweiterte Auflage, Wiesbaden: Brockhaus 1955. – (Wie immer bei Bildwörterbüchern geht es nicht nur darum, den Oberbegriff zu veranschaulichen, sondern auch darum, wie die einzelnen dargestellten Objekte benannt werden.)

Die Zusammengehörigkeit von Arten nach morphologischen Gesichtspunkten kann mit solchen Bildern evoziert werden.

Tab. I. Das Affen-Geschlecht. 1. Der Orangutang. 2. Der Gibbon oder langarmige Affe. 3. Der Wauwau oder Moloch. 4. Der Wieselaffe oder Kapuciner. usw.

Heinrich Rebau [i.e. Christian August Gebauer, 1792–1852], Naturgeschichte für die deutsche Jugend, dritte Ausgabe nochmals durchgesehen und verbessert von Ch.F. Hochstetter, Reutlingen: Mäcken 1833.

Holonym-Bild: Typische Objekte, Merkmale des zu definierenden Begriffs werden aufgezählt bzw. visualisiert. Der Betrachter muss diese zu einer Entität integrieren.

Linguistisch: Altar ist Meronym von Kirche. — Kirche ist Holonym von Altar, Taufbecken, Kanzel, Opferstock usw.

Mengentheoretisch: Vereinigungsmenge. (Wobei die Elemente zum Teil auch in anderen Bezügen vorkommen.)

Der Typus der deutschen Burg: Palas – Kemenate – Berchfrit – Kapelle – … – Zugbrücken – … – Pechnasen. Der Große Brockhaus. Handbuch des Wissens in zwanzig Bänden, 15. Auflage, Band 3, Leipzig 1929, S. 521.

Stammbaum, bei dem von einem ursprünglichen Typus spätere = konkretere Ausprägungen hergeleitet werden. Alle moderneren Helme stammen ab vom Spangenhelm A.D. 600:

Helmets. Their kinds and development during the centuries. Quelle > http://www.archive.org/stream/educationalchart00metrrich#page/n9/mode/2up

Man vergleiche dagegen die bloße Auflistung von Helm-Arten hier:

Schweizer Lexikon in sieben Bänden [hg. Gustav Keckeis u.a.] Encyclios-Verlag Zürich 1945–1948; Band III (1946), Sp. 1571.

Familienbild: (an den Begriff der Familienähnlichkeit [Ludwig Wittgenstein] angelehnt): Dargestellt werden unterschiedliche Ausprägungen eines alltagssprachlichen Begriffs. Die Visualisierung stellt ein Ensemble von Objekten zusammen, die unter den landläufigen Begriff fallen. Der Betrachter kann diesen (offenen) Katalog kaum ohne sprachliche Hilfe zu einem Ganzen integrieren.

Beispiel: Ungeziefer. Das Wort stammt aus der Lebenswelt der Gärtner und Bauern; es gibt keine biologische Klasse / Ordnung / Familie / Gattung ›Maleficia‹. (Etymologie von ›Ungeziefer‹: Vgl. altengl. tīber, aldnord. tífurr ›Opfer‹: das unreine, d.h. nicht zum Opfer geeignete Tier.)

(Der rote Punkt soll signalisieren, dass der Typen-Begriff in einer anderen Sinn-Welt liegt als die damit begriffenen Elemente.)

Hausungeziefer, Vorratsschädlinge und Schmarotzer. Duden Bildwörterbuch der deutschen Sprache, 5. Auflage Mannheim: Brockhaus 2000; Tafel 81.

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Techniken zur Visualisierung eines Typus II: Tabelle mit unterscheidenden Kriterien

Erstes Beispiel: Es wird eine Aufgliederung in 3 Unterklassen von Tieren mittels 6 Kriterien vorgenommen. (Logisch ist das eine Schnittmenge.)

Ernst Haeckel, Natürliche Schöpfungsgeschichte, 5., verbesserte Auflage, Berlin: Reimer 1874; S. 549.

(Vgl. das Kapitel zu Tabellen. Zu beachten ist, dass Tabellen in Baumgraphen umgewandelt werden können; siehe hier. Zu unterscheiden sind klassifikatorisch gedachte Taxonomien – beispielsweise in einem Bibliotheksklassifikationssystem – und stammesgeschichtlich gedachte.)

Zweites Beispiel: Hausbautypen werden vom Volkskundler Richard Weiss hier so dargelegt, dass von der Empirie ausgehend zunächst die konstruktiven Merkmale herausdestilliert werden (so wie im obigen Bsp.), diese dann in eine schematische Graphik umgesetzt werden:

Richard Weiss, Häuser und Landschaften der Schweiz, (1959), Erlenbach-Zürich: Eugen Rentsch Verlag, 2.Auflage 1973 (Graphiker Hans Egli), Abb. 46. Die Dreiheit der Wohnbedürfnisse gezeigt am neuzeitlichen Ausbau bündnerischer Alphütten von der Einräumigkeit zur Dreiräumigkeit.

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Techniken zur Visualisierung eines Typus III: Integration ›typischer‹ Züge in ein einziges Bild

Diese Bauten stehen so nirgendwo. Der\die begabte Graphiker\in hat die für die verschiedenen Baustile typischen Züge in ein Bild integriert. (Eine solche Façade könnte ohne weiteres gebaut werden; während es ein Chorda-Tier als solches nicht gibt.)

Werner Lenz, Kleines Handlexikon. Ein kluges Taschenbuch für Jedermann; neu bearb. und erw. Auflage von Lutz Adron, Gütersloh: Praesentverlag Heinz Peter 1980; S.23.

Ohne hier auf die Problematik des Rasse-Begriffs in der Anthropologie eingehen zu wollen (vgl. hierzu den Artikel in der Wikipedia), soll gezeigt werden, wie man verschiedene Typen visualisiert hat. Die Technik ist dieselbe: Integration typischer (aus Abstraktion gewonnener) Züge.

Brockhaus’ Kleines Conversations-Lexikon. Encyclopädisches Handwörterbuch. Vierte vollständig umgearbeitete Auflage, Leipzig 1886; Erster Band.

Ein Verfahren zur mechanischen Erzeugung von Typen

»Um seine Vererbungslehre zu verifizieren und zu veranschaulichen, arbeitete Francis Galton ab 1877 mit dem Verfahren der Composite-Fotografie (composite photography). Dazu belichtete er eine fotografische Platte mit beliebig vielen Einzelporträts einer zuvor ausgewählten Personengruppe, wobei die jeweilige Belichtungszeit des Einzelbildes in Relation zur Anzahl der verwendeten Porträts stand. Die Überlagerung ließ individuelle physiognomische Merkmale verschwinden und verstärkte gemeinsame Züge der ausgewählten Gruppe. Im Resultat erzeugte das Kompositverfahren ein leicht verschwommenes Bild, das laut Galton keinen speziellen Menschen darstellen sollte, sondern einen Typus – eine imaginäre Figur, die die durchschnittlichen Züge einer bestimmten Gruppe von Personen besitzt.« Zitat aus: http://www.medienkunstnetz.de/werke/composite-fotografie/ <Zugriff Mai 2018>

Mehr zu Sir Francis Galton (1822-1911) auf der Website http://galton.org

Die Technik wurde weiterverfolgt von Henry Pickering Bowditch; von ihm diese Aufnahmeserie und deren Überlagerung:

Quelle: Center for the History of Medicine (Boston & Harvard)

Ein ulkiger Vorgänger ist ein bei Paul[us] Fürst (1608–1666) in Nürnberg erschienenes Blatt: »Abbildung einer schönen und wohlgestalten Damen«:

Wann einer DAM auß Prag das Haupt genommen,
Die Zwillingsbrüst auß Österreich sind kommen,
Der runde Bauch auß Franckreich, auß Braband
Die Augen schön, von Cölln die weisen Hand,
Auß Baÿrn der Mund, daß Hindertheil auß Schwaben,
Die Rahne Füß am Rhein ihr ankunfft haben:
[rahn: dünn, schlank, schmächtig]
Diß ist gewieß ein Wohlgestates Weib
Die prangen kan mit ihrem Schönen Leib.

Quelle: Eduard Fuchs, Illustrierte Sittengeschichte, [Band 2:] Renaissance, München: A. Langen [1909], Abb. 126.

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Techniken zur Visualisierung eines Typus IV: Ein-typischer-Fall-von

Bei dörflichen Siedlungsgrundrissen ist meistens eine bestimmte Ordnung zu erkennen. Die Forschung hat Typen aufgestellt, von denen sich folgende allgemein durchgesetzt haben: Haufen-Dorf, Platz-Dorf, Rundling, Anger-Dorf, Straßen-Dorf, Reihen-Dorf, Zeilen-Dorf.

Die Zeichnung veranschaulicht diese Typen anhand konkreter Dörfer:

  • Haufendorf – Görsbach, Haimar
  • Straßendorf – Walterschen, Mühlbach, Hausen, Tallisbrunn
  • Angerdorf – Dobra, Puttgarten
  • Runddorf – Radeland

Dorftypen nach Robert Mielke, Siedlungskunde des dt. Volkes, München 1927, Taf. IV. aus: Joseph Maria Ritz, Artikel »Dorf« / IV: Siedlungsbild, in RDK, Bd. 4 (1955), Sp. 225/226. > http://www.rdklabor.de/w/?oldid=93028

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Technik: Voraussetzungen vor der graphischen Umsetzung

Die Stilisierung ist nicht bloß ein Werkzeug des Graphikers, sondern setzt zur Erfassung des Objekts gewisse Techniken voraus. Anhand von Beispielen aus der Anatomie kann man sich das klarmachen: Zuerst muss das Organ ›präpariert‹ werden. Hier wird das Nervensystem, das Ovi, Vitulo, Bovi similibusque animalibus (also einer ganzen Tiergruppe) gemeinsam ist, entfaltet:

Gerardi Blasii Amstelraedamensis, ... Anatome animalium, terrestrium variorum, volatilium, aquatilium, serpentum, insectorum, ovorumque, structuram naturalem ex veterum, recentiorum, propriisque observationibus proponens, figuris variis illustrata, Amstelodami: Sumptibus viduae Joannis à Someren, Henrici & viduae Theodori Boom 1681; Tab. XXXVI, Fig. I.
> https://books.google.ch/books?id=KyEVAAAAQAAJ&pg=PA430

Blasius verweist auf WILSIUS:
Vgl. Thomas Willis: Cerebri anatome: cui accessit nervorum descriptio et usus, London 1664; Bildvorlage nach Seite 424.
> https://archive.org/details/cerebrianatomecu00will/page/n493

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Technik zur Visualisierung von Abstrakta: Metonymie

Metonymie in Kürze: Das für das eigentlich Gemeinte verwendete Ersatz-Wort steht mit jenem in einer realen Beziehung, das heißt: mit dem eigentlich Gemeintem und dem Ersatzwort kann ein normaler Satz gebildet werden (ohne Partikel wie ›ähnelt‹, ›ist vergleichbar mit‹ zu verwenden, wie das bei der Metapher geschieht).

Klassisches Beispiel: Vergil lesen ≈ Das Epos, das wir lesen, hat Vergil verfasst. — Das funktioniert auch mit abstrakten Begriffen, z.B.: für den Beruf steht ein typisches Instrument: ich habe den Talar gegen den Degen ausgetauscht; unter dem Krummstab ist gut leben.

••• Für jeden der fünf Sinne (Sensûs externi) wird das entsprechende Organ (freigestellt) abgebildet: Der Gesichtssinn (schwer als solcher visualisierbar) ≈ das Auge usw.

Johann Amos Comenius, Orbis Sensualium Pictus […] Die sichtbare Welt / Das ist Aller vornemsten Welt-Dinge und Lebens-Verrichtungen Vorbildung und Benahmung, Nürnberg, Endter 1658.

••• Ein Exemplar vertritt die Gattung.

Cicero fragt in »de officiis« I, xxvi, 92: Wer vollbringt die größten und von erhabenster Seelengröße zeugende Leistungen? Großes leisten (1) rechtschaffene Regenten, da ihre Taten große Wirkung im Gemeinwesen haben, aber auch (2) die Philosophen in ihrer Zurückgezogenheit und (3) die, die ihre Freude finden am Familiengut.

Die Visualisierung in der deutschen Übersetzung aus dem Jahr 1531 stellt die drei genannten gesellschaftlichen Stellungen durch je einen Vertreter dar: rechts durch einen König (mit Szepter): Regierung – links durch einen Intellektuellen (mit einem Buch): Philosophey – in der Mitte durch einen Adligen (mit einem Falken): wer seyns guot gebrauchet frey.

Officia M. T. C. Ein Buch / so Marcus Tullius Cicero der Römer / zuo seynem sune Marco. Von den tugentsamen ämptern in Latein geschriben. Augsburg: H. Steyner MDXXXI; fol. XXII verso > https://archive.org/stream/gri_33125012281362#page/n61/mode/1up

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Platonische Idee – taxonomischer Oberbegriff – Bauplan – genealogischer Vorfahre

In der Naturwissenschaft hat die Abstraktion eine Basis in der Sache selbst. Es handelt sich nicht in erster Linie um Stilisierungen der Graphiker*innen.

In der Biologie herrschen verschiedene (von den Autoren nicht immer säuberlich getrennte) Konzepte vor:

••• Platonische Idee, ein Archetypos, der sich im Konkreten verwirklicht: Goethe (Genau genommen kann man eine platonische Idee nicht zeichnerisch umsetzen.)

••• Bauplan, Anordnungsprinzip homologer Organe, gemeinsames Grundmuster: ein vom Wissenschaftler erzeugtes Konstrukt, eine induktive Verallgemeinerung ohne essentialistische Festlegung; ein morphologisch-deskriptives Konzept.

Étienne Geoffroy Saint-Hilaire (1772–1844) entwickelte in der Philosophie anatomique (1818–1822) die Theorie, dass der Körperbau von Wirbeltieren und Wirbellosen einen gemeinsamen Grundbauplan aufweist, ein "principe de l'unité de composition organique pour tous les animaux" – Georges Cuvier (1769–1832) dagegen unterschied verschiedene Baupläne in verschiedenen Gruppen: Vertebrata, Articulata, Mollusca und Radiata.

Ähnliche Auffassungen haben

Richard Owen (1804–1892) in: On the Archetype and Homologies of the Vertebrate Skeleton, London 1848.

Carl Gegenbaur (1826–1903) in: Untersuchungen zur vergleichenden Anatomie der Wirbelsäule bei Amphibien und Reptilien. Leipzig 1862.

Adolf Naef (1883–1949), in: Idealistische Morphologie und Phylogenetik, Jena 1919: Der ideale Typus repräsentiert ein möglichst vollständiges, mögliches, wenn auch nur vorgestelltes Naturwesen, welches die zughörige Gruppe oder systematische Einheit in hohem Maße charakterisiert und weitgehend determiniert, ohne ihr jedoch einen gewissen Spielraum zu nehmen.

••• Genealogie: Die gemeinsame Abstammung bewirkt die Einheitlichkeit des Typs.

Charles Darwin (1809–1882), On the origin of species by means of natural selection, or the preservation of favoured races in the struggle for life. London: John Murray. [1st edition] 1859. > http://darwin-online.org.uk

On my theory, unity of type is explained by unity of descent.

The real affinities of all organic beings are due to inheritance or community of descent.. The natural system is a genealogical arrangement, in which we have to discover the lines of descent by the most permanent characters, …

I believe this element of descent is the hidden bond of connexion which naturalists have sought under the term of the Natural System. On this idea of the natural system being, in so far as it has been perfected, genealogical in its arrangement, …

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Goethes Urpflanze

Goethe stellte sich unter der Urpflanze eine Pflanze vor, »die den Typus einer Blütenpflanze schlechthin verkörpert und aus der man sich alle Pflanzengestalten hervorgegangen denken kann« (Wikipedia, ohne Nachweis).

Ferner muß ich Dir vertrauen, daß ich dem Geheimnis der Pflanzenerzeugung und Organisation ganz nahe bin und daß es das einfachste ist, was nur gedacht werden kann. […] Die Urpflanze wird das wunderlichste Geschöpf von der Welt, um welches die Natur selbst mich beneiden soll. Mit diesem Modell und dem Schlüssel dazu, kann man alsdann Pflanzen ins Unendliche erfinden, die konsequent sein müssen, d. h. die, wenn sie auch nicht existieren, doch existieren können, und nicht etwa malerische und dichterische Schatten und Scheine sind, sondern innerliche Wahrheit und Notwendigkeit haben. (Italienische Reise, [Brief] an Herder, Neapel, den 17. Mai 1787 = Hamburger Ausgabe XI [1950], S.324)

Wir gelangten zu seinem [Schillers] Hause, das Gespräch lockte mich hinein; da trug ich die Metamorphose der Pflanzen lebhaft vor und ließ, mit manchen charakteristischen Federstrichen, eine symbolische Pflanze vor seinen Augen entstehen. Er vernahm und schaute das alles mit großer Teilnahme, mit entschiedener Fassungskraft; als ich aber geendet, schüttelte er den Kopf und sagte: »Das ist keine Erfahrung, das ist eine Idee«. Ich stutzte, verdrießlich einigermaßen; denn der Punkt, der uns trennte, war dadurch aufs strengste bezeichnet. Die Behauptung aus ›Anmut und Würde‹ fiel mir wieder ein, der alte Groll wollte sich regen; ich nahm mich aber zusammen und versetzte: »Das kann mir sehr lieb sein, daß ich Ideen habe, ohne es zu wissen, und sie sogar mit Augen sehe.« (Goethe, Glückliches Ereignis 1817)

Hiebei fühlte ich bald die Notwendigkeit einen Typus aufzustellen, an welchem alle Säugetiere nach Übereinstimmung und Verschiedenheit zu prüfen wären, und wie ich früher die Urpflanze aufgesucht, so trachtete ich nunmehr das Urtier zu finden, das heißt denn doch zuletzt: den Begriff, die Idee des Tiers. (Goethe, Morphologie: Der Inhalt bevorwortet [1817] = Hamburger Ausgabe XIII [1955], S. 63)

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Kant

Immanuel Kant, »Kritik der teleologischen Urteilskraft« (1790)

§ 80. Von der notwendigen Unterordnung des Prinzips des Mechanisms unter dem Teleologischen in Erklärung eines Dinges als Naturzwecks.

Es ist rühmlich, vermittelst einer komparativen Anatomie die große Schöpfung organisierter Naturen durchzugehen, um zu sehen: ob sich daran nicht etwas einem System Ähnliches, und zwar dem Erzeugungsprinzip nach, vorfinde; ohne daß wir nötig haben, beim bloßen Beurteilungsprinzip (welches für die Einsicht ihrer Erzeugung keinen Aufschluß gibt) stehen zu bleiben, und mutlos allen Anspruch auf Natureinsicht in diesem Felde aufzugeben. Die Übereinkunft so vieler Tiergattungen in einem gewissen gemeinsamen Schema, das nicht allein in ihrem Knochenbau, sondern auch in der Anordnung der übrigen Teile zum Grunde zu liegen scheint, wo bewunderungswürdige Einfalt des Grundrisses durch Verkürzung einer und Verlängerung anderer, durch Einwickelung dieser und Auswickelung jener Teile, eine so große Mannigfaltigkeit von Spezies hat hervorbringen können, läßt einen obgleich schwachen Strahl von Hoffnung in das Gemüt fallen, daß hier wohl etwas mit dem Prinzip des Mechanismus der Natur, ohne welches es überhaupt keine Naturwissenschaft geben kann, auszurichten sein möchte. Diese Analogie der Formen, sofern sie bei aller Verschiedenheit einem gemeinschaftlichen Urbilde gemäß erzeugt zu sein scheinen, verstärkt die Vermutung einer wirklichen Verwandtschaft derselben in der Erzeugung von einer gemeinschaftlichen Urmutter, […]

Hier steht es nun dem Archäologen der Natur frei, aus den übriggebliebenen Spuren ihrer ältesten Revolutionen, nach allem ihm bekannten oder gemutmaßten Mechanism derselben, jene große Familie von Geschöpfen (denn so müßte man sie sich vorstellen, wenn die genannte durchgängig zusammenhangende Verwandtschaft einen Grund haben soll) entspringen zu lassen. Er kann den Mutterschoß der Erde, die eben aus ihrem chaotischen Zustande herausging (gleichsam als ein großes Tier), anfänglich Geschöpfe von minder-zweckmäßiger Form, diese wiederum andere, welche angemessener ihrem Zeugungsplatze und ihrem Verhältnisse unter einander sich ausbildeten, gebären lassen; […]

Der ganze Text hier > http://www.zeno.org/nid/20009191429

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Baupläne, Grundmuster, Typen in verschiedenen Weltausschnitten

••• Typische Baupläne kommen in der Technik sehr häufig vor. Hier werden die beiden Typen des Wasserrads dargestellt: oberschlächtig und unterschlächtig.

Der Große Herder. Nachschlagewerk für Wissen und Leben. 4. Auflage von Herders Konversationslexikon. 12 Bände, Freiburg/Br.: Herder 1931–1935, Band 12, S. 710.

 

••• In der Architekturgeschichte kennt man bestimmte typische konstruktive Bauformen, etwa das ›basilikale Schema‹, oder hier die drei Ordnungen der griechischen Baukunst:

1) dorisch – 2) ionisch – 3 korinthisch. Der Große Herder. Nachschlagewerk für Wissen und Leben. 4. Auflage von Herders Konversationslexikon. 12 Bände, Freiburg/Br.: Herder 1931–1935; Band 10, S. 765.


••• Kristalle haben einige wenige Bautypen. Sie lassen sich aufgrund ihrer Achsen und deren zueinander stehenden Winkel in sieben verschiedene Kristallsysteme einteilen. (Diese können dann noch weiter unterteilt werden.)

Die Kristallformen des tesseralen Systems (drei aufeinander senkrecht stehende, gleich lange Achsen) aus Meyers Großes Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. 6., gänzlich neubearbeitete u. vermehrte Auflage. 20 Bde. Bibliographisches Institut, Leipzig u. Wien 1902–08, Band 11 (1905), S. 700–708.
> http://images.zeno.org/Meyers-1905/I/big/110702b.jpg

Hinweis > http://www.seilnacht.com/Minerale/Krisform.htm

 

••• Wolkentypen

Luke Howard (1772–1864) klassifizierte 1803 in seinem Werk »On the Modification of Clouds« die Wolken. Er kennt drei Haupttypen: Cirrus (Federwolke), Stratus (Schichtwolke) und Cumulus (Haufenwolke). Zwischen diesen existieren Mischformen: Cirro-Cumulus, Cirro-Stratus, Cumulo-Stratus sowie weitere.

Philosophical Magazine XVI, No.62 (1803, June–Sept.), pp. 97–107 + No.64, pp. 344–357; XVII, No.65 (October 1803), pp. 5–11.

Plate VII [falsch angeschrieben mit Vol. XVII; richtig: Vol. XVI] > https://www.biodiversitylibrary.org/item/52854#page/405/mode/1up

Howard hat die drei Typen und ihre Kombinationen auch typographisch dargestellt:

Goethe lernte Howards Arbeiten 1815 kennen, als er sich mit der Gründung einer meteorologischen Station auf dem Ettersberg zu Weimar befasste. Er verfasste 1821 ein Gedicht »Howards Ehrengedächtnis«, worin er dessen klassifizierende Leistung hervorhebt:

Er aber, Howard, gibt mit reinem Sinn
Uns neuer Lehre herrlichsten Gewinn;
Was sich nicht halten, nicht erreichen läßt,
Er faßt es an, er hält zuerst es fest;
Bestimmt das Unbestimmte, schränkt es ein,
Benennt es treffend! – Sei die Ehre dein!

Friedrich Justin Bertuch bringt die Typologie von Howard in seinem Bilderbuch für Kinder […]; Band X (Weimar 1821), Tafeln 44/45, vgl. das Digitalisat > https://haab-digital.klassik-stiftung.de/viewer/image/891454659/197/

••• Für die Botanik sind neben anderen Systematikern insbesondere zu nennen (vgl. I. Jahn bes. 219ff.)

Die verschiedenen Schemata (Typen von Blütenformen, der Stellung der Fruchtknoten usw.) dienen als Topik zur Bestimmung einer Pflanze, d.h. der Zuweisung zu einer Art. — Sie entsprechen nicht in allen Fällen der Phylogenie:

(+) Die Korbblütler (Compositae) sind die größte Familie der Ordnung der Asternartigen (Asterales).

(–) Die Rispe ist als Blütenstand weit verbreitet und findet sich etwa beim Rizinus, bei der Weinrebe oder bei Hafer- und Hirsearten.

Blütenformen als Abwandlungen eines Grundtyps (am Beispiel der Rachenblütler)

Heinz Jüngling / Siegmund Seybold, Das Fischer-Lexikon der Pflanzen in Farbe, Illustrationen von Angela Paysan, (Fischer-TB 4531), 1983; S.242.

 

••• Zoologie

Eine verbale Beschreibung eines morphologischen Typs kann so aussehen (Was für eine Art von Typisierung liegt hier vor?):

Säugetiere: Warmblütig – vier Gliedmaßen (evtl. nur rudimentär wie beim Wal) – mindestens embryonal behaart – Weibchen haben Milchdrüsen – Hinterhaupt mit doppeltem Gelenkhöcker – im Oberschädel tragen nur Kiefer und Zwischenkiefer Zähne – nur zwei Zahngenerationen im Leben – Innenohr mit drei Knöchelchen – Brust- und Bauchhöhle durch ein Zwerchfell getrennt –

• Visualisierungen:

Das ideale Urwirbeltier. Schema. Haeckel zeichnet hier das typische Chorda-Tier mit Achsenskelett, einem über dem Darm liegenden elastischen Stab (Chorda dorsalis), einem Zentralnervensystem, Kiemenspalten usw. — Vorläufer solcher Schematisierungen waren: C. G. Carus (1828) und Richard Owen (1848) (vgl. Toepfer (2011) Abb. 530 und 531).

Ernst Haeckel (1834–1919), Anthropogenie oder Entwicklungsgeschichte des Menschen: Keimes- und Stammesgeschichte, 5. umgearb. Auflage, Erster Teil: Keimesgeschichte oder Ontogenie, Leipzig: Engelmann, 1903; Fig. 101–103. > https://archive.org/stream/anthropogenieod01haec#page/270/mode/1up

Organisations-Schema eines Mollusken

Der Körper der Mollusken ist unsegmentiert und stellt im Gegensatz zu der feingegliederten Architektur der Articulaten einen massigen Typus dar. Die Körpergestalt ist plump; die Körperdecke ist eine weiche, drüsenreiche Haut, die aber fast stets an gewissen Körperteilen eine harte Kalkschale ausscheidet. Im typischen Falle setzten vier Teile den Molluskenkörper zusammen: Kopf, Fuß, Eingeweidesack und Mantelfalte. […] Die allgemeine Leibeshöhle, in der die inneren Organe der Mollusken liegen, ist eine primäre Leibeshöhle (also ohne Mesodermauskleidung). […]

Alfred Kühn, Grundriß der allgemeinen Zoologie, 15. Auflage, Stuttgart: Thieme 1964; Abb. 63.

Nicht nur im Bereich der Anatomie wurden Typen, Schemata ausfindig gemacht, sondern auch beim Verhalten der Tiere. Konrad Lorenz (1903–1989) hat 1937ff. sehr sorgfältig den Begriff der Instinkt-Handlung herausgeschält: ein gleichsam vorfabrizierter, automatischer Reflexablauf, ein in den Einzelbewegungen koordinierter, nicht beeinflussbarer Bewegungsautomatismus. (Bekannt sind seine Darstellungen der Eirollbewegung bei der Gans; dies ist aber nur ein Detail seiner Studien.)

Hier eine schematische Zeichnung des Nickschwimmens bei der Balz des Kastanienerpels (Anas castanea):

Konrad Lorenz, Vergleichende Bewegungsstudien an Anatinen (1941), in: ders., Über tierisches und menschliches Verhalten. Aus dem Werdegang der Verhaltenslehre. Gesammelte Abhandlungen Bd. 2, München: Piper 1965, S.13–113.

Leuchtkäfer kommunizieren mit artspezifisch genauen periodischen Lichtsignalen (distinctive flash patterns), wie die Entomologen Jim E. Lloyd und Sara Lewis herausgefunden haben. > https://silentsparks.com/2018/06/02/a-guide-to-lightningbug-linguistics/

 

••• Medizinische Diagnostik

Bei der Diagnostik muss der ›Normalzustand‹ bekannt sein, damit die pathologischen Befunde erkannt werden können.

Mund und Halsentzündungen (Ausschnitt) aus: Dr. Hoppeler’s Hausarzt. Ein treuer Freund der Familie in gesunden und kranken Tagen, Luzern / Meiringen / Leipzig 1923, Tafel 9.

 

••• Anthropologie / Psychologie

Typenlehren wurden immer wieder entwickelt. Stichwortartig seien erwähnt:

  • Schiller: naiv – sentimentalisch
  • Nietzsche: apollinisch – dionysisch
  • William James: tender-minded — tough-minded
  • C. G. Jung (1921): extravertiert — introvertiert

Visualisierungen kommen entscheidend ins Spiel bei der Physiognomie-Lehre von Johann Caspar Lavater (1741–1801), vgl. das entsprechende Kapitel hier.

Emil Peters (1877–1925) schrieb ein (heutzutage unerträgliches) Buch: Menschengestalt und Charakter. Lehrbuch der praktischen Menschenkenntnis, I Konstanz / II Emmishofen: Volkskraft-Verlag, 2 Bände 1922/23. Er ist beeinflusst von Franz Josef Gall. Ein Beispiel (I, S.65): der Typus der seelenvollen vs. sinnlichen Liebe:

Ein ernstzunehmenderer Vertreter ist Ernst Kretschmer (1888–1964). Er hat eine Körperbautypen-Lehre entwickelt, die einen Bezug zwischen der angeborenen körperlichen Konstitution und der Anfälligkeit für bestimmte somatische oder psychische Krankheiten sowie dem Charakter feststellen zu können glaubte.

In seinem Werk »Körperbau und Charakter« (1921) nennt er im wesentlichen drei Typen: diejenigen des Leptosomen [von griechisch leptos »zart« und sôma ›Körper‹], des Pyknikers [pyknos ›dicht‹] und des Athletikers.

Merkmale des leptosomen Typus sind schmaler langer Kopf, hohe Stirn, vorspringendes Obergesicht, langer Hals, abfallende Schultern, schmaler langer Brustkorb, zurücktretender Bauch, weite Zwischenrippenräume, schwächere Behaarung. […] Die Leptosomen neigen, wenn sie geistig erkranken, mehr chronischen, schwereren Zuständen des Irreseins zu […]

Artikel »Konstitution« in: Der Große Brockhaus, 15.Auflage, 10.Band (1931), S. 417.

Hinweis: https://de.wikipedia.org/wiki/Konstitutionspsychologie#Kretschmers_Konstitutionstypologie

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Die biologische Art

Die Zeichnung einer Tierart soll nicht eine mimetische Abbildung eines individuellen Exemplars sein, sondern soll das Typische an der stabilen* Art herausstreichen.

Icones animalium quadrupedum viviparorum et oviparorum, quae in Historia animalium Conradi Gesneri describuntur: cum nomenclaturis singulorum latinis, italicis, gallicis et germanicis plerunque, per certos ordines digestae […] , Tiguri: excudebat C. Froschoverus, anno 1553.
> https://www.e-rara.ch/zuz/content/pageview/1244824

Leonhart Fuchs, New Kreüterbuch, Basel: Michael Isingrin 1543. > Bibliothèques de l'Université de Strasbourg http://docnum.u-strasbg.fr/cdm/ref/collection/coll13/id/3096

*) Problematisch ist die Frage, wie stabil diese Typen seien. Der Begriff ›Art‹ wird in der Biologie heftig diskutiert. Insgesamt 26 verschiedene Artkonzepte listet John S. Wilkins auf in seinem Buch Defining species. A sourcebook from antiquity to today, New York: Peter Lang 2009 (American university studies. Series 5, Philosophy; vol. 203). – Vgl. den Überblicks-Artikel in der Wikipedia.

••• Morphologische Artdefinition: Zu einer Art werden diejenigen Individuen gerechnet, die in allen wesentlichen, meist strukturellen Merkmalen untereinander und mit ihren Nachkommen übereinstimmen. Leitende Vorstellung ist die Konstanz des Phänotyps.

••• Evolutionsbiologische Artdefinition: Eine Art ist eine unter natürlichen Bedingungen zustande gekommene Fortpflanzungsgemeinschaft mit ungehindertem Genfluß in den ihr angehörigen Populationen.

Man muss eine genetische Verschiedenheit zwischen den Individuen derselben Art postulieren, sonst wären Anpassungsleistungen an verschiedene Umweltbedingungen nicht möglich. Einen einheitlichen Typ gibt es in diesem strengen Sinne nicht.

Weitere Fakten, welche die Einheitlichkeit des Typs problematisch machen:

• Geschlechtsdimorphismus (hier bei der Mandarin-Ente > https://de.wikipedia.org/wiki/Entenvögel)

• Metamorphose. Das Ei – das Küken – das adulte Huhn sind ein und dasselbe Individuum; als Typ unterscheiden sie sich optisch beträchtlich. Ebenso die Kaulquappe und der Frosch.

Über die Entwicklung vom Ei über die Raupe und den Kokon bis zum Falter wussten die Seidenraupenzüchter schon früh genau Bescheid. Das Bild aus Malpighi (1669) in E. G. Happelii Grösseste Denkwürdigkeiten der Welt Oder so genannte Relationes Curiosæ. In welchen eingeführt, erwogen und abgehandelt werden, allerhand Historische, Physicalische, Mathematische auch andere Merckwürdige Seltzamkeiten, Welche in der Menschen Lebens-Lauff, am Himmel, in der Lufft, im Meer und hin und wieder auff Erden sich jemahlen begeben und eräugnet haben … Vierter Theil. Hamburg: von Wiering, 1689. Tafel nach S.10
> https://books.google.ch/books?id=Gpg_AAAAcAAJ

Literaturhinweis: Annemarie Geissler-Kuhn, „Nach dem Probier-Stein der Vernunfft examiniret“. Popularisierung realkundlichen Wissens in der Bunt­schriftstellerei der Frühen Neuzeit, (Schriften zur Kultur­geschichte Band 50), Hamburg: Kovač 2018, s. 312ff.

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›Typ‹ – morphologisch

In diesem Bereich ist die Anschaulichkeit der Phänomene primär.

Pierre Belon (1517–1564) beobachtete als erster Ähnlichkeiten im Grundbauplan des Skeletts der Wirbeltiere. Er stellt das Skelett eines Menschen demjenigen eines Vogels gegenüber, um die Homologien* zu zeigen: L’anatomie des ossements des oyseaux, conferee auec celle des animaux terrestres, & de l’homme (Livre I, Chap. XII). *In der modernen Biologie nennt man die einander entsprechenden Skelettteile ›homolog‹.

Pierre Belon, L’histoire de la nature des oyseaux, avec leurs descriptions, & naïfs portraicts retirez du naturel: escrite en sept livres, Paris 1555. > http://www.e-rara.ch/nev_r/content/pageview/1893505 (und die nächste Seite): Portraict de l’amas des os humains, mis en comparaison de l’anatomie de ceux des oyseaux, faisant que les lettres d’icelle se rapporteront à ceste cy, pour faire apparoistre combien l’affinité est grande des vns aux autres.

Noch ohne eine zeitliche Abfolge von Entwicklungsstufen zu insinuieren, destilliert Richard Owen 1848 einen archetype der Wirbeltiere als ein gedankliches Konstrukt heraus :

Die Skelette des Menschen, des Vogels, des "Säugetiers", des Reptils, des Fisches sind realistisch – oben rechts der Archetypus. (Darwin besaß das Buch von Owen!)

Richard Owen, On the Archetype and Homologies of the Vertebrate Skeleton, London 1848. Quelle: Wikimedia

So sieht das noch in modernen Lehrbüchern aus. Die Grundform der fünfstrahligen Extremität, die in verschiedenen homologen Ausprägungen realiter vorkommt; erschlossen aus dem Vergleich der Anatomie:

Wolfgang Miram / Karl-Heinz Scharf, Biologie heute S II, Hannover: Schroedel 1988; S. 290.

• Aufgrund solcher morphologischer Überlegungen sind dihairetische Bäume (Aldrovandi, Ray), Tabellen (Linné) sowie (Venn-)Diagramme (Macleay, Swainson, Naef) wie die folgenden gebildet:

Ulyssis Aldrovandi [1522–1605] De animalibus insectis libri septem, … Francofurti: typis Pauli Jacobi, impensis Ioannis Treudelii 1618 [EA Bononiae: apud Ioan. Bapt. Bellagambam 1602]
> https://www.e-rara.ch/zut/content/pageview/4148974
Links beim Beginn der Verzweigungen des Baums ist ›das typische Insekt‹ untergebracht.

Typ und Unterabteilungen der Doldenblütler bei John Ray, Methodus Plantarum nova, 1682, p. 87.

Caroli Linnæi Systema naturæ, sive regna tria naturæ systematice proposita per classes, ordines, genera, & species, Leiden 1735.
> https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/12/SN1_Regnum_Animale.png

 

William Sharp Macleay (1792–1865), Horae entomologicae, or, Essays on the annulose animals, London 1819. > https://archive.org/stream/horaeentomologic112macl#page/n439/mode/2up

William Swainson (1789–1855), On the natural history and classification of birds, Vol. II; London 1837, p. 200. > https://archive.org/stream/onnaturalhistor221836swai#page/200/mode/2up

Adolf Naef, Die Vorstufen der Menschwerdung, Jena 1933 , S. 22.

Nach Ansicht von Adolf Naef lassen sich Typen nur morphologisch und ahistorisch als Rekonstruktion herausarbeiten und in Form einer boolschen Menge darstellen, phylogenetische Stammbäume sind für ihn nur gedankliche Umsetzungen davon ohne empirische Grundlage (vgl. Breidbach 2003).

 

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›Typ‹ als genealogischer Vorfahre der rezenten Arten

Der Typus-Begriff oder die Vorstellung von Bauplänen ist durch Darwins Theorie der sich stets wandelnden Populationen nicht obsolet geworden. Tetrapoden gibt es seit dem Devon (ca. 368 Millionen Jahre), und das ist ein äusserlich an Versteinerungen gut ablesbarer Bauplan; im mikrobiologischen Bereich gibt es ähnliche bewährte Pläne, die durch Mutation nicht wegzubringen waren.

• Hier ein Vierfüßler, der wirklich gelebt hat; Fossilfund von Acanthostega (aus dem Devon):

Quelle: https://www.geol.umd.edu/~jmerck/geol431/lectures/10stegocephali.html

• Hier die Phantasie der urtypischen Gesamterscheinung eines höheren Säugetiers eines Biologen (Adolf Naef, 1931):

(wieder abgedruckt in Toepfer 2011, S.545) Vgl. Olaf Breidbach, Post-Haeckelian comparative biology — Adolf Naef’s idealistic morphology, in: Theory in Biosciences, May 2003, Volume 122, Issue 2–3, pp. 174–193.

Frage: Sind die genealogischen Vorfahren zwingend "typischer" gebaut ?

Darwins Typenbegriff ist genealogisch fundiert: On my theory, unity of type is explained by unity of descent.

Die Vorstellung eines Stammbaums ist hier verstanden im Sinne wirklicher Verwandtschaft, nicht einfach als taxonomische Unterordnung.

In Darwins diagram bezeichnen die Buchstaben A bis I Arten einer großen Sippe, die sich in verschiedenem Grade gleichen. Die nach oben verzweigt auseinanderlaufenden punktierten Linien stellen die variierenden Nachkommen dar, die sich von den früheren Generationen ihrerseits unterscheiden. Von den Varietäten überleben einige; unter dem Druck der Umweltbedingungen sterben andere aus (B, C, D schon früh; E erst spät).

Seltsamerweise fehlt ein Ursprung, origin (anders als im Notebook aus dem Jahre 1837). Wenn man bedenkt, dass die Zwischenräume zwischen den horizontalen Linien je tausend Generationen darstellen sollen, so würde evtl. unten das Papier nicht ausreichen... Oder wollte Darwin dieser Frage ausweichen? Immerhin verweisen die Richtungen der nach unten weisenden Linien auf einen gemeinsamen Ursprung. (Vgl. hierzu die Ausführungen von J. Voss, S. 147ff.)

Charles Darwin, On the origin of species by means of natural selection, 1859; CHAP. IV. NATURAL SELECTION – DIVERGENCE OF CHARACTER > http://darwin-online.org.uk/converted/published/1859_Origin_F373/1859_Origin_F373_fig02.jpg

Hier ein mit Rekonstruktionszeichnungen (vgl. Hypothetische Urform) gestalteter Stammbaum (ohne abstammungsgeschichtliche Verbindlichkeit !) – die ›Wurzel‹ ist oben:

Erich von Holst, Zur Verhaltensphysiologie bei Tieren und Menschen. Gesammelte Abhandlungen Band II, München: Piper 1970, S. 152 (publ. 1948).

• Auch Gemeinsamkeiten beim Verhalten (vgl. das zum Instinkt oben Gesagte) wurden verwendet, um die Differenzierung aus gemeinsamen Vorfahren in einer Baumstruktur zu erfassen.

Konrad Lorenz, Vergleichende Bewegungsstudien an Anatinen (1941), in: ders., Über tierisches und menschliches Verhalten. Aus dem Werdegang der Verhaltenslehre. Gesammelte Abhandlungen Bd. 2, München: Piper 1965, S.111–113.

Die senkrechten Linien stellen die Arten dar, die waagrechten die diesen gemeinsamen Merkmale. Diese sind mit Buchstaben abgekürzt (z.B. EPV = einsilbiges Pfeifen des Verlassenseins; Kh = Kinnheben; Gp = Grunzpfiff; PiH = Pumpen als Hetzbewegung). Die Zahlen bezeichnen die Arten (z.B. 11 = Südamerikanische Spießente; 14 Rotschnabelente).

• »Nicht immer lassen sich die traditionell gebräuchlichen Einteilungseinheiten (Taxa) der biologischen Klassifikation oberhalb des Ranges einer Art wegen der ihnen jeweils zugrundeliegenden Konzepte problemlos in eine moderne Systematik übernehmen.« (Zitat aus dem weiterführenden Artikel in der Wikipdia)

So führen Kladogramme (›Verästelungen‹, Stammbäume), die nicht auf ◊ morphologischen Beobachtungen basieren, sondern auf ◊ molekularbiologischen – beispielsweise auf den Sequenzen von Aminosäuren – oft zu anderen Ergebnissen.

Weil das Molekül Cytochrom c in den Mitochondrien praktisch aller Lebewesen vorkommt und sich seine Primärstruktur zwischen ähnlichen Arten nur in wenigen Aminosäuren unterscheidet, ist es ein wichtiges Mittel zur taxonomischen Einteilung der Lebewesen und ein Indiz für die evolutionäre Entwicklung der Arten. (< Wikipedia) — Beispiel eines solchen molekularbiologisch basierten Kladogramms:

Francisco J. Ayala, Mechanismen der Evolution, in: Evolution. Spektrum der Wissenschaft, Heidelberg, 3. Auflage 1983; Bild 14 [Ausschnitt]

Die Zahlen (Durchschnittswerte) im Bild geben an, wieviele Nucleotidbasen sich im Gen, das die Synthese von Cytochrom c steuert, mindestens ändern mussten, um die beobachteten Unterschiede in der Aminosäure-Sequenz hervorzubringen. (Ganz unten im Bild, hier abgeschnitten, ist der Ausgangspunkt = der Urtyp.)

Ernst Haeckel publizierte erstmals 1868 im Buch »Natürliche Schöpfungsgeschichte« und dann erneut 1874 in »Anthropogenie und Entwicklungsgeschichte des Menschen« Bildtafeln, auf denen Embryonen unterschiedlicher Tierarten und des Menschen dargestellt und miteinander verglichen wurden. Alle Embryonen waren gleich groß und stark stilisiert gezeichnet und sollten das von Haeckel so genannte Biogenetische Grundgesetz belegen, dem zufolge die Ontogenie die Phylogenie rekapituliert.

Es soll hier ausgeklammert werden, dass Haeckel Daten gefälscht hat, um sein Gesetz zu beweisen. Es geht ja um das Problem, wie man einen Typ postulieren kann.

Wenn die Embryonalentwicklung eine verkürzte Wiederholung der Stammesgeschichte ist, so wird anhand der Konterfeis der Embryonen deutlich, dass die vier Arten M., F., K., Sch. gemeinsame stammesgeschichtliche Vorfahren haben, das heißt: einen Typ bilden.

Ernst Haeckel, Anthropogenie oder Entwicklungsgeschichte des Menschen: Keimes- und Stammesgeschichte, 5. umgearb. Auflage, Erster Teil: Keimesgeschichte oder Ontogenie, Leipzig: Engelmann, 1903; Tafel XXIV.

• Es gibt nicht nur Veränderungen, sondern auch Entwicklungszwänge (constraints), die zu langfristiger Konstanz von Merkmalen führen.

Dass sich Baupläne über viele Generationen halten, kann man möglicherweise mit dem Modell der Chreode (Kunstwort aus griech.: chre ›es ist notwendig‹ und hodos ›Weg‹) veranschaulichen, das Conrad Hal Waddington, (The Strategy of the Genes. A Discussion of Some Aspects of Theoretical Biology, London: Allen & Unwin 1957) geprägt hat. Wenn die Kugel einmal in einem bestimmten Tal läuft, rollt sie – wenn nicht viel Energie zugeführt wird – im gleichen Tal weiter:

Bild aus: https://it.wikipedia.org/wiki/Creode

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Literatur

Adolf Naef (1883–1949), Idealistische Morphologie und Phylogenetik (Zur Methodik der systematischen Morphologie), Jena: Fischer 1919. — Naefs 44 Leitsätze hier als PDF

Carl G. Hempel / Paul Oppenheim, Der Typusbegriff im Lichte der neuen Logik. Wissenschaftstheoretische Untersuchungen zur Konstitutionsforschung und Psychologie, Leiden: Sijthoff 1936.

Alexander Rüstow, Der Idealtypus, oder die Gestalt als Norm, in: Studium Generale. 6. Jahrgang, Heft 1, 1953, S. 54–59.

August Seiffert, Die kategoriale Stellung des Typus, (Zeitschrift für Philosophische Forschung Beiheft 7), Meisenheim/Wien: A.Hain 1953.

versch. Autoren, Artikel »Typos; Typologie« in: Historisches Wörterbuch der Philosophie, hg. Joachim Ritter / Karlfried Gründer, Basel/Stuttgart: Schwabe, Band 10 (1998), Spalten 1587–1607.

Ilse Jahn (Hg.), Geschichte der Biologie. Theorien, Methoden, Institutionen, Kurzbiographien, 3. neu bearb. Aufl. 1998; S. 219ff.; S. 325ff.

Julia Voss, Darwins Bilder. Ansichten der Evolutionsbiologie 1837–1874, Fischer Taschenbuchverlag (Nr. 17627) 2007.

Georg Toepfer, Historisches Wörterbuch der Biologie, Metzler 2011; Band 3, Artikel »Phylogenese« S.34–87 — Artikel »Typus« S.537–565.

Verschiedene Arten von Typen in der Biologie > http://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/1026507

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Mai/Juli 2018 PM

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